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KREATIVKULTUREN

Die Hölle ist jetzt lange her,

als ich dort war.

Hab damals nach Erlösung gesucht.

Dann war ich tot.

Dann war ich leer.

 

Wusste nicht, dass ich schon dort 

gewesen bin.

Mit all den Frauen 

und den Männern, 

die was sein woll'n,

die glauben, dass sie etwas sin'.

 

Indem sie Dinge aufs Podest stellen

und Applaus erbetteln,

weil sie sich ja so sehr quälen.

Gestalter:innen haben 

die Performance nicht erfunden.

Und doch wollen sie sich schmücken,

mit den leidenden Charakteren.

 

Diesen Menschen zu glauben, 

stellt sich als wahre Hölle heraus.

Schließlich springt 

aus dieser Performance auch noch Geld und Ansehen heraus.

 

Menschen zu sehen, war die Hölle,

in ihrer Reproduktion

von Frauenbildern,

einer vergangenen Generation.

Gemischt mit Kreativgedöns,

gemischt mit selbst referenziellem Scheiß,

schwach zitiert 

oder gleich reproduziert,

als Innovation kommuniziert,

die weder tief noch erst gemeint ist.

 

Weil der/die gewinnt,

der/die hübsches produziert

und Ellenbogen und Ansehen 

implementiert.

 

Eine Nebelschau 

des guten Geschmacks,

gepaart mit Alkohol und Sex,

der genauso unwichtig 

und misogyn gestaltet war,

wie der Lebensstil 

der Kreativwirtschaft.

 

Aber es hat sich herausgestellt:

Die Hölle gibt es nicht.

 

Es gibt nur Menschen, 

die etwas sein woll'n.

 

Es gibt nur Menschen…

Ob ich dran glaube oder nicht.

 

Der Zauber ist nun endgültig vorbei.

Und statt an Neugier 

und Ideal zu appellieren,

hieß es vor zweieinhalb Jahren,

woanders zu suchen,

weiterzuziehen.

 

Und mit Glück kann ich nun sagen:

Es gibt sie. 

Die Kreativen mit Verantwortung.

Ich habe sie gefunden.

Sie sind überall, nur wenig sichtbar.

Aber auf alle Fälle in der Überzahl.

 

Deshalb: 

 

Fick dich, Schicksalsglaube.

Fick dich, Nächstenliebe und Vergebung.

 

Die Antwort ist Bildung.

Zugang zu Wissen.

 

Die Antwort ist… 

demokratische Gestaltung. 

 

 


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